Erster "Law As Code" Hackathon - ReMeP

WIEN - Am 19. und 20. Februar 2025 fand der 1. “Law As Code” Hackathon statt, eine Veranstaltung, die darauf abzielt, die europäischen Rechtsprozesse zu modernisieren und die öffentliche Verwaltung durch digitale Transformation zu optimieren. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Rechtsinformatik Symposion (IRI§) bot der Hackathon eine Plattform für Jurist:innen, IT-Fachkräfte, Studierende, Vertreter:innen öffentlicher Behörden und private Interessierte, um gemeinsam innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Rechtsbereich zu entwickeln.
Hackathon “Law As Code”: Ablauf
Der Hackathon begann mit einer Kick-off-Veranstaltung am 18. November 2024 bei der ReMeP 2024 Konferenz mit der Themenpräsentation. Bis zum 6. Dezember 2024 konnten Interessierte praktische Problemstellungen aus Justiz und öffentlicher Verwaltung einreichen, die durch digitale Lösungen adressiert werden sollten. Nach Auswahl der Themen hatten die teilnehmenden Teams bis zum 20. Januar 2025 Zeit, ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchzuführen. Der Hackathon selbst fand am 19. und 20. Februar 2025 statt, wobei die Teams ihre Prototypen präsentierten. Hier finden Sie die Präsentationen der einzelnen Hacker-Teams.
Der Hackathon: Innovative Projekte und interdisziplinäre Teams
Die Veranstaltung zog eine vielfältige Gruppe von Teilnehmer:innen an, darunter Jurist:innen, Informatiker:innen und Studierende. In interdisziplinären Teams arbeiteten sie an verschiedenen Projekten, die sich auf die Digitalisierung und Automatisierung rechtlicher Prozesse konzentrierten:
Team Österreich beschäftigte sich mit der Nutzung von Daten aus dem österreichischen Rechtsinformationssystem (RIS), um rechtliche Informationen effizienter und leichter zugänglich zu machen und deren Verarbeitung zu optimieren.
Team Niederlande entwickelte einen KI-basierten Chatbot für rechtliche Fragestellungen. Mithilfe eines Entscheidungsbaums werden relevante Rechtsdokumente identifiziert, sodass der Chatbot präzisere Antworten mit besseren Referenzen liefern kann als herkömmliche Systeme. Diese Technologie könnte die Erstellung juristischer Berichte revolutionieren.
Team PentaLex Nova (Deutschland) präsentierte einen Chatbot für den Bankensektor, der Kosten und Zeitaufwand für Rechtsfragen erheblich reduzieren soll. Die Lösung bietet Vorteile wie höhere Genauigkeit, besseren Datenschutz, effizientere Abläufe und schnellere Antworten auf Kundenanfragen.
Team RAG-DOLL (Deutschland) stellte ein KI-gestütztes Risikoanalyse-Tool vor, das eine sichere Brücke zwischen der juristischen und technologischen Welt schlagen soll. Mit Hilfe von Taxonomie-Maps und Fragebögen, die AI Act-konform sind, können sowohl öffentliche als auch private Akteure Risiken systematisch bewerten.
Der 1. “Law As Code” Hackathon in Wien war ein bedeutender Schritt in Richtung Digitalisierung des Rechtswesens. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zeigte, wie technologische Innovationen dazu beitragen können, rechtliche Prozesse effizienter und zugänglicher zu gestalten. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer:innen und die Qualität der präsentierten Projekte unterstreichen das Potenzial solcher Veranstaltungen, nachhaltige Impulse für die Modernisierung des Rechtssektors zu setzen.
Der nächste Hackathon - ein Blick in die Zukunft
Aufgrund des großen Erfolgs des ersten Hackathons wird bereits der 2. “Law As Code” Hackathon vorbereitet. Interessierte sind eingeladen, Themenvorschläge einzureichen, Teams zu nominieren oder als Mentor:in, Jurymitglied oder Sponsor:in mitzuwirken.
Die Digitalisierung des Rechtswesens ist ein fortlaufender Prozess, der Engagement und Zusammenarbeit erfordert. Der “Law As Code” Hackathon bietet die ideale Plattform, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln und die Zukunft des Rechts aktiv zu gestalten.